Vereinschronik

Eine Chronik soll der Bericht über Vorgänge in zeitlicher Reihenfolge sein. Wir haben uns bemüht, diesen Abriss aus der Geschichte des

VfL und KK Sport e.V. Veitsbronn

so lebendig wie möglich zu gestalten und damit wirklich lesenswert zu machen. Sie soll eine eindringliche Erinnerung an wichtige Ereignisse sein und gleichzeitig bedeutsame Leistungen aufzeigen, die schließlich den heutigen Verein prägen.

Längst sind die Zeiten dahin, in denen sich die Bürger im Schießen mit der Armbrust übten, um ihre Stadt zu schützen. Die Schützenvereine sind auch nicht mehr wie nach den Befreiungskriegen Träger einer nationalen oder liberalen Bewegung, sondern sie beschränken sich heute allein auf den Schießsport und die Pflege der Geselligkeit sowie der Tradition.

Am 18. Juni 1926 gründeten 9 mutige Männer unseren Verein für Leibesübung und Kleinkalibersport e.V. Veitsbronn mit dem Ziel, das sportliche Schießen zu betreiben.


Gründungsmitglieder:

Gebhard Johann          Hofmann Georg          Landauer Konrad

Ortegel Georg            Rottner Georg           Rottner Konrad

Studtrucker Georg     Ultsch Konrad            Waber Leonhard

Damals konnte von einem modernen Schießbetrieb, wie wir ihn heute kennen, natürlich nicht die Rede sein. Lediglich eine Zeltbahn gehörte zum Inventar. Konrad Rottner wies neue Wege und hatte erkannt, dass ein Verein für Schießsport und Leibesübung die idealen Voraussetzungen schaffen konnte, um jungen Leuten die Möglichkeit zur Ausübung dieser geschätzten Sportart zu bieten.

Schnell stieg die Mitgliederzahl auf 40 an und damit ergab sich die Forderung nach einem Schützenhaus und geordneten Schießständen. Die Gemeinde Veitsbronn zeigte sich für dieses notwendige Vorhaben aufgeschlossen und stellte ein passendes Grundstück zur Verfügung, das dem Verein übereignet wurde. Außerdem bekam der Schützenverein das notariell verbriefte Recht, den Wallgraben auf 170m Länge für Sportzwecke zu nutzen, gerechnet von der Straßenkreuzung Tuchenbach - Veitsbronn - Totenweg. Hier sei einem Mann in Dankbarkeit gedacht, der den jungen Verein so großzügig unterstützte, Ortsvorsteher Georg Egerer. Der Bau begann mit der Grundsteinlegung am 24.02.1930. Mit wenig Geld, aber mit der tatkräftigen Hilfe aller Mitglieder und viel Begeisterung wurde das Schützenhaus gebaut. Auch Mitbürger der Gemeinde halfen und leisteten finanzielle Unterstützung.

Immer bereit anstehende Probleme des Vereines zu lösen, war damals unser Schützenbruder Heinz Hardege.

Am 02.01.1931 zog der Schützenhausmeister Kreppner in seine Wohnung im Schützenhaus ein.

Die Eröffnung des Schießbetriebes fand an Ostern 1931 statt.


 

 

 

Die offizielle Einweihung der Schießanlage am 25. Mai 1931 wurde zum Festtag für die ganze Gemeinde, mit dem prominentesten Gast,


 

dem Protektor des bayerischen Schützenwesens,

seiner königlichen Hoheit,

Prinz Alfons v. Bayern


 Die Mitgliederzahl lag zu diesem Zeitpunkt bereits bei 63.

Dieser sonnige Pfingstmontag war ein Markstein in der Geschichte des Vereines und der Gemeinde Veitsbronn.

In diesem Zeitraum bildete sich unter der Leitung von Pfarrer Kellner auch eine Schachabteilung, die sich aber nicht lange halten konnte.

Die Abteilung für Leibesübung hatte dagegen mehr Erfolg. Der Sportplatz vor dem Schützenheim wurde hergerichtet und der planmäßige Sportbetrieb begann. Besonders stark engagierte sich der Schützenbruder Dr. Albert Fürst für diese Abteilung. Er war damals der beste Schütze des Vereins und wurde sogar Schützenkaiser. Der Sportabteilung wurde auch die Durchführung des

 

 

1.Volkssporttages des Bezirksamtes Fürth am 12.06.1932 übertragen.

 

 

 

Ein neues Projekt wurde 1932 noch in Angriff genommen. Mehrere Schützenbrüder, unter ihnen der 1. Vorsitzende Karl Rottner und Schützenbruder Heinz Hardege, planten im Tuchenbachtal ein sportgerechtes Schwimmbad. Obwohl der Bau zunächst am finanziellen und körperlichen Leistungsvermögen des Vereines scheiterte, wurde aus dem ödenTal des kleinen Tuchenbachs unter Ausnutzung aller möglichen Beziehungen ein idyllisches Bad. Die Verwaltung übernahm als angestellter Bademeister aus reinem Idealismus Fritz Lederer.

Das Protokollbuch dieser Jahre, das vom Schützenbruder Georg Lienhardt ausführlich geführt wurde, zeigt, dass in allen Sparten des Vereins ein reges Leben herrschte.

Doch die Zeit blieb nicht stehen und die politischen Ereignisse der dreißiger Jahre machten auch vor unseren Türen nicht halt. Manche kamen nicht mehr zu den Veranstaltungen, viele wurden für politische Ziele eingespannt, die ihnen die wenige Zeit nahmen und es folgte unweigerlich der Krieg. Auch der Vereinsbetrieb litt darunter und musste 1942 eingestellt werden. Die schrecklichen Kriegsfolgen sind uns allen bekannt.

Für das Erste wurden 6 Luftgewehrstände durch fleißige Hände betriebsfähig gemacht, womit das Schießen wieder begann. Bald reichte die geringe Zahl der Stände nicht mehr aus und man ging daran, dem Schützenheim 10 Luftgewehrstände und 2 automatische Kleinkaliberstände anzugliedern.

 

 

 

Im März 1965 trat die bisherige Vorstandschaft aus Altersgründen zurück und machte einer jüngeren tatkräftigen Mannschaft Platz. Zum 1. Schützenmeister wurde Karl Ultsch gewählt. An dieser Stelle ein besonderer Dank an diese Männer, die jahrelang dem Verein ihre ganze Kraft und viel Zeit geopfert haben, um aus Idealismus Bedeutendes für unseren Sport zu schaffen.

Ende 1965 hatte der Verein 152 Mitglieder.

!966 feierten wir das 40-jährige Gründungsfest mit der Einweihung unserer neuen Fahne.

 

 

Gleichzeitig wurde unserem Verein für Leibesübung und Kleinkaliebersport e. V. Veitsbronn das Gauschießen des Schützengaues Fürth vom 27. August bis 18. September 1966 übertragen.

In den folgenden Jahren herrschte lebhafter Trainingsbetrieb und viele Schießveran-staltungen wurden mit ausgezeichnetem Erfolg besucht. Die 1970 gegründete Damengymnastikgruppe, die bisher notdürftig im Nebenzimmer des Schützenheimes tätig war, fand bald unter der Leitung von Gisela Tschech in der neu erbauten Schulturnhalle vielseitige Möglichkeiten. Auch die in dieser Zeit gegründete Männergymastikgruppe konnte die guten Rahmenbedingungen der modernen Sportstätte nach Vereinbarung mit der Gemeinde nutzen.

Das Interesse am Schießsport steigerte sich in den nächsten Jahren und neue Überlegungen mussten angestellt werden. 1970 fiel der Beschluss zum Bau von Pistolenständen, um auch den Pistolenschützen die Möglichkeit zur Ausübung ihres interessanten Sports zu bieten. Der Beschluss wurde im Laufe des Jahres  nach Gesprächen mit Fachleuten und Mitgliedern dahingehend erweitert, dass dem Erweiterungsbau noch eine moderne Gaststätte und 2 Kegelbahnen angegliedert wurden. Die Generalversammlung vom 24.04.1972 war mit diesem sicher nicht einfachen Beschluss einverstanden.

Der Baubeginn erfolgte am 01. Juli 1972. Die Voraussetzung für die Fertigstellung dieses auch finanziell recht umfangreichen Projekts musste eine hervorragende Kameradschaft sein, die sich bei allen freiwilligen Leistungen bestens bewährt hat. Allerdings wäre es ohne die großzügige Unterstützung der ortsansässigen Gewerbebetriebe, Firmen, der Gemeinde, des Landkreises und des Bayerischen Schützenbundes nicht gegangen. Ihnen allen vielen Dank für die Mithilfe.

Ende 1973 erfolgte die Eröffnung der Gaststätte mit den Kegelbahnen im Beisein des Bürgermeisters mit den Gemeinderäten und anderen prominenten Gästen. Im Sommer 1974 gingen 5 vollautomatische Pistolenstände in Betrieb. Der gesamte Neubau wurde 1976 rechtzeitig zu unserm 50-jährigen Jubiläum, das in Verbindung mit dem Gauschießen gefeiert wurde, fertig- gestellt. Beim Preisschießen, das sich über den gesamten Mai erstreckte, konnten wir damals die beachtliche Anzahl von 802 Teilnehmern begrüßen.

Die eigentlichen Feierlichkeiten zum 50. Jubiläum mit dem Festkommers, Festzug, Festzeltbetrieb und bunten Abend fand im Zeitraum vom 26. Juni bis 05. Juli 1976 statt und dürfte vielen Bürgern und Mitgliedern sicherlich noch in Erinnerung geblieben sein. Eine ganze Reihe unserer langjährigen Mitglieder waren damals ebenfalls schon in die umfangreichen Festvorbereitungen eingebunden.

Dass der Schießsport nicht nur Männer begeistert, zeigte sich ebenfalls im Jubiläumsjahr ganz deutlich. Nachdem es von 1926 bis 1974 immer Schützenkönige gab, holte sich Erika Leitgeb als erste Frau den Titel einer Schützenkönigin. 1976 wiederholte sie diesen Erfolg und wurde daraufhin als Schützenkaiserin geehrt.

1977 stellte sich Karl Ultsch aus beruflichen Gründen nach 12-jähriger Amtszeit als  1. Schützenmeister nicht mehr zur Wahl. Auch der langjährige Schriftführer Heinz Perplies und der 2. Schützenmeister Adolf Roth traten nicht mehr an.

Bei den Neuwahlen der Vorstandschaft wurde Manfred Schönecker zum 1. Schützenmeister gewählt, der den Verein ununterbrochen bis zur Jahreshauptversammlung am 27.3.2010 führen sollte, wie sich später zeigte. Georg Braun vertrat das Amt des 2. Schützenmeisters. Das Amt des 3. Schützenmeister ging an Friedrich Hoffmann. Gerhard Mennig übernahm die Position des Schriftführers. Georg Ludwig wurde als bewährtes Vorstandsmitglied wieder mit der Führung der Kasse betraut.

Nachdem sich eine Gruppe von Interessenten für das sportliche Schießen mit dem Bogen ergab, stimmte die Vereinsführung 1979 der Gründung einer Bogenabteilung zu. Wie sich später herausstellte, war dies die Grundsteinlegung für eine der erfolgreichsten Abteilungen im Schützenverein.

1986 feierte der Schützenverein sein 60. Jubiläum und lud dazu die Bevölkerung zu zwei Tagen der offenen Tür in das Schützenheim ein. Neben Dokumenten, Bildern, Urkunden und Preisen aus der Historie des Vereins gab es Informationen zu Sportwaffen und den einzelnen Disziplinen. Für das leibliche Wohl war in Form einer Bratwurstsemmel und 1 Glas Bier zu einem Nostalgiepreis von 2.-DM gesorgt.

Bei den Vorstandswahlen in diesem Jubiläumsjahr gab es lediglich eine Veränderung zu den Vorjahren. Da Friedrich Hoffmann nicht mehr kandidierte, wurde Rudolf Angerer zum 3. Schützenmeister gewählt.

Der selbstlose Einsatz der Mitglieder bei baulichen Einsätzen war auch 1986 gefordert. Das undicht gewordene Flachdach der Gaststätte mit den Kegelbahnen wurde mit vereinten Kräften und dank einer erheblichen Geldspende der Gemeinde durch ein Satteldach ersetzt.

Für einen besonderen Höhepunkt sorgte Klaus Emmerich, der seit 1981 in der Disziplin Bogen aktiv war und in dieser Zeit bei bayerischen und deutschen Meisterschaften bereits 20 mal Platzierungen zwischen Platz 1 und 3 belegte. 1986 erreichte er als Mitglied der Deutschen Nationalmannschaft in Paris den Titel eines Vizeeuropameisters. Als deutscher Rekordinhaber über die 30m-Distanz krönte Klaus Emmerich 1987 seine stolze Bilanz noch mit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft.

Der bislang größte Zuwachs an Vereinsmitglieder, nämlich 45 Neuzugänge, konnte 1987 verzeichnet werden. Maßgeblich daran beteiligt war die Gymnastikgruppe unter der bewährten Leitung von Gisela Tschech und die Gründung der Triathlonabteilung, einer Disziplin, die eigentlich nicht typisch für einen Schützenverein ist, aber sehr wohl für uns, da wir uns ja „Verein für Leibesübung und Kleinkalibersport e. V." nennen.

Die Triathlonabteilung, damals eine noch sehr junge Sportart, sorgte aber in den nächsten Jahren für Furore weit über die Gemeindegrenzen hinaus. Der jährliche Veitsbronner Kirchweihtriathlon mit Teilnehmern, die nicht nur aus dem näheren Umfeld kommen, ist weithin bekannt.

Eine besondere Ehrung erfolgte im Rahmen der Hauptversammlung 1987. Lorenz Rottner konnte als erstes Mitglied in der Vereinsgeschichte für die 60-jährige Treue zum Verein mit verschiedenen Ehrennadeln ausgezeichnet werden.

Ende 1988 konnten durch eine vom 3. Schützenmeister Rudolf Angerer initiierte Aktion die manuellen Scheibenzuganlagen gegen elektrische Zuganlagen ausgetauscht werden. Zugleich sorgte er durch eine Spendenaktion dafür, dass die Vereinskasse nicht belastet wurde.

Bei der 1989 turnusmäßig durchgeführten Neuwahl wurde die bisherige Vorstandschaft bis auf Gerhard Mennig, der sich nach 12 jähriger Amtszeit als Schriftführer aus Altersgründen nicht mehr zur Verfügung stellte, wiedergewählt. Werner Vogel wurde als neuer Schriftführer gewählt.

Ein weiters einmaliges Jubiläum in der Vereinsgeschichte konnte anlässlich der Hauptversammlung 1990 gefeiert werden. Georg Ludwig, der bis heute noch die Kasse führt, konnte in angemessenem Rahmen für seine 25-jährige Tätigkeit als Schatzmeister des Vereines geehrt werden.

1993 durfte sich unser erfolgreichster Schütze, Klaus Emmerich, als Sportler des Jahres im Rahmen der von der Gemeinde alljährlich durchgeführten Sportlerehrung in das goldene Buch der Gemeinde eintragen.

1994 standen größere Renovierungsarbeiten in der Gastwirtschaft und den Kegelbahnen an. In Verbindung mit dem Pächterwechsel und dem Wunsch nach einer schnellen Wiedereröffnung mussten die umfangreichen Arbeiten möglichst kurzfristig erledigt werden. Dank des unermüdlichen Einsatzes einer Vielzahl unserer Mitglieder gelang es dann, die Komplettrenovierung des Gastraumes und der Küche innerhalb von zwei Wochen abzuschließen.

Auf Initiative einiger Damen unseres Vereines nahmen wir erstmals am Veitsbronner Weihnachtsmarkt teil. Im Vorfeld galt es festzulegen, was denn angeboten werden sollte, ohne mit den anderen Standbetreibern zu kollidieren. Mit dem schwerpunktmäßigen Verkauf von Langos ist der Schützenverein mit seinen Stand zwischenzeitlich fest etabliert und immer gut besucht.

In der Hauptversammlung am 16.03.1996 brachte der 3. Schützenmeister Rudolf Angerer erstmals den schriftlichen Antrag zur Überdachung der Schießstände bzw. dem Neubau einer Schießhalle ein..  Nach eingehender Diskussion trug die Versammlung den Antrag mit und beauftragte den Vorstand zur Prüfung verschiedener Varianten und Ermittlung des erforderlichen Investitionsvolumens.

Ebenfalls auf Vorschlag von Rudolf Angerer wurde erstmals der amtierende Schützenkönig von einer Abordnung der Böllerschützen zum Königsball abgeholt. Dieser in vielen Vereinen traditionelle Brauch ist seither auch bei den Veitsbronner Schützen fest verankert.

1997 war wieder ein Jahr mit einem besonderen sportlichen Höhepunkt. Die Triathletin Silke Bergler durfte sich auf Grund ihrer ausgezeichneten Leistungen auf internationaler Ebene in das goldene Buch der Gemeinde eintragen.

Im Rahmen der Hauptversammlung 1997 legte der Vorstand den ersten Grobentwurf für den Neubau einer Schießhalle vor. Die Versammlung beschloss das Bauvorhaben ohne Gegenstimme. Im Weiteren wurden der Bau- und der Finanzausschuss gebildet.

Am 02. Juli 1997 konnten dem Bürgermeister und allen Fraktionsvorsitzenden beratungsfähige Unterlagen vorgelegt werden. Aufgrund der positiven Aufnahme dort konnte ein Architekt mit der Ausarbeitung eines Bauplanes beauftragt werden.

Bei unserer alljährlichen Teilnahme an der Feier zum Volkstrauertag ließen die Böllerschützen des Vereins im November 1997 mit ihrem Salut einen alten Brauch wieder aufleben.

Die ebenfalls in dieser Hauptversammlung durchgeführten Neuwahlen bestätigten den Vorstand in seiner bisherigen Zusammensetzung und stärkten ihm den Rücken für das laufende Projekt.

Im Rahmen der Hauptversammlung am 21. .März 1998 wurde die bisherige Satzung des Vereins mittels einstimmigen Beschluss durch eine aktualisierte Version abgelöst.

Am 27. Juli 1998 erteilte das Landratsamt die Baugenehmigung und am 12. Dezember 1998 erfolgte der erste Spatenstich. Architekt, Bürgermeister mit Gemeinderatsmitgliedern, der 1. Gauschützenmeister sowie fast das gesamte Schützenmeisteramt und interessierte Bürger waren anwesend und anschließend zum Weißwurstessen geladen.